Am 9. November 1996 erfüllte sich mein Vater den Wunsch, sein erstes Auto, nämlich einen Opel Kadett A, wieder zu kaufen, um die Erinnerung an seine Jugendzeit aufzufrischen und darüber hinaus bei Oldtimer-Ausfahrten der Opel-Kadett-A-Freunde und ALT-OPEL Interessengemeinschaft teilzunehmen. Es war logischerweise nicht exakt das gleiche Fahrzeug, das mein Vater im Jahre 1968 mit 18 Jahren gekauft hatte, sondern das gleiche Modell von damals. Insgesamt 26 Jahre lang war „Fridolin“, so der Spitzname, den der Opel erhalten hatte, das liebste Spielzeug meines Vaters.
Völlig plötzlich und unerwartet verstarb mein Vater, Klaus-Dieter Lenz, am 26. Mai 2022 an einem Sekundentod. Noch vier Wochen zuvor hatte er Fridolin nach den Wintermonaten aus der Garage geholt, um am 11. April 2022 zur TÜV-Untersuchung zu fahren, die der Opel bei Kilometerstand 41.655 selbstverständlich ohne Mängel bestanden hatte. Danach kam Fridolin wieder in seine Garage und sollte in den Sommermonaten 2022 gemeinsam mit den Opel-Kadett-A-Freunden neue Abenteuer bei Oldtimer-Ausfahrten erleben. Leider entschied das Schicksal anders. Fridolin steht seitdem in seiner geschützten Garage und sucht nun einen neuen Eigentümer.
Aus tiefstem Respekt, dass Fridolin ausschließlich das Spielzeug meines Vaters war, bin ich niemals mit dem Opel gefahren. Vielleicht zwei- oder dreimal auf Kurzstrecken innerhalb Frankfurt am Mains, wobei mein Vater immer als Beifahrer neben mir saß. Ansonsten wurde Fridolin stets von meinem Vater gefahren. Über 26 Jahre lang hielt ihm der Opel die Treue. Er war und ist ein Zuverlässiger!
Anfangs hatte Fridolin ein reguläres Kennzeichen, später ein Saisonkennzeichen und schließlich bekam er mit Einführung der Oldtimerkennzeichen in Deutschland auch ein H-Kennzeichen. Kurz nach dem Kauf des Opels hatte mein Vater im Sommer 2001 eine kleine Geschichte über die Historie des Wagens verfaßt, die nachstehend veröffentlich werden soll. Darüber hinaus hatte mein Vater sämtliche Reparaturarbeiten und Kosten ganz exakt dokumentiert.
Gestatten, mein Kosename ist „Fridolin“ und ich möchte mich gerne vorstellen. Ich entstamme dem Hause „Adam Opel AG“ und meine Wiege stand in Bochum. Ich gehöre zur Gruppe der Kadett-Modelle und trage als Bauarthinweis noch das A. Außerdem bin ich nicht irgendein „Opel Kadett A“, sondern entsprechend meiner Verkaufsbeschreibung eine „Luxus-Limousine“. Extra für mich und meine 649.511 Brüder wurde innerhalb kürzester Zeit eine neue Automobilfabrik auf früherem Zechengelände erbaut und Anfang August 1962 durfte mein erster Bruder das Band verlassen. Ich selbst bin ein Nachzügler und gehöre zu den 151.871 Geschwistern meines Jahrganges 1965. Bei Fahrzeug 649.512 war dann endgültig Schluß mit unserer Karosse und ab August 1965 wurden meine schon „erwachsen“ aussehenden Brüder mit dem Bauarthinweis B auf die Straßen entsandt.
Aber jetzt nochmals zu meiner Historie: Der Zufall und die Wünsche meiner Ersteigentümerin Gusti Blatzheim, einer inzwischen verstorbenen Einzelhandelskauffrau aus Köln wollten es, dass ich einen rot/schwarzen Anstrich und ein Stahlschiebedach erhielt. Am 2. Juni 1965 wurde ich über den örtlichen Opel-Händler und nach Bezahlung von etwa 5.525 DM an meine „Gusti“ ausgeliefert. Über 18 Jahre diente ich treu meiner Besitzerin. Dann wechselte ich in die Hände eines jungen Burschen und der wiederum verkaufte mich nach zwei weiteren Jahren ebenfalls an einen jungen Mann. Für die beiden war ich wohl so etwas wie ihr erster „fahrbarer Untersatz“.
Im Jahre 1988, genauer gesagt im September des Jahres, und nach mehr als 23 Jahren Betriebsdauer, kam dann das vorläufige Aus. Mein vorletzter Eigentümer hatte mich im Mai 1988 für 650 DM aus dem Besitzverhältnis ausgelöst und aus dem fernen Köln nach Ettlingen geholt. Mein bisheriges Kennzeichen K-TN 135 legte ich ab und ich bekam ein neues Kennzeichen, bezeichnend den neuen Standort Kreis Karlsruhe KA - J 5333. Jedenfalls meldete mich mein neuer Besitzer im September 1988 vorläufig vom Straßenverkehr ab und gemeinsam mit einem Freund machte er sich an die Arbeit, mich für ein „zweites Autoleben“ aufzubauen. Meine Karosse und auch die Technik waren inzwischen in einem erbärmlichen Zustand, den ein Kenner der Szene allenfalls mit einer Zustandsnote zwischen 4 und 5 einstufen würde. Die Arbeiten an meinem Körper gingen nur langsam voran. Mein Dasein fristete ich in einer Remise, in der es auch mächtig zog. Naja, alleine war ich jedenfalls nicht. Neben einem lapisblauen Bruder in einem noch schlimmeren Zustand hatten wir regelmäßig Gäste in unserem Innenleben vom Stamme der Nagetiere, nämlich eine Menge Mäuse.
Doch irgendwann wollte mein neuer Besitzer für seine Arbeit und Mühe mit mir belohnt werden und am 15. März 1990 war es soweit: Meine Wiedergeburt! War ich stolz, TÜV-geprüft die Remise wieder verlassen zu dürfen und auf Deutschlands Straßen gelenkt zu werden. Neben neuen Skelett-Teilen erhielt mein Blechkleid einen neuen Anstrich, natürlich in der Originalfarbe, wenn auch mit vielen „Nasen“ behaftet. Der Kilometerzähler stand natürlich bei meiner Wiederinbetriebnahme auf null.
Im November 1996 und nach 9.990 Kilometern hatte es dann mein Besitzer wohl satt mit mir. Abgesehen von einigen TÜV-Beanstandungen, meinem tristen Aussehen im Innenraum - keine Teppiche oder Gummimatten, und den zwischenzeitlich durchgesessenen Sitzen, war wohl ein kapitaler Getriebeschaden für meinen Verkauf ausschlaggebend. Zwar hatte mein Besitzer noch ein intaktes Getriebe auf Lager, aber weder Lust noch Zeit wieder an mir herumschrauben.
Am 9. November 1996 machte ich dann die Bekanntschaft mit meinem jetzigen Besitzer. Zur Besichtigung brachte er gleich die Videokamera mit, um später seiner Frau mein Antlitz zu zeigen. Vorsichtig ging er um mich herum, betastete mich an meinen Dellen, öffnete die Türen und schaute dann aufs nackte Blech im Bodenraum. Sein Gesichtsausdruck verzog sich dabei eher in eine ablehnende Mimik. Trotzdem, ich mußte jetzt alles geben, um zumindest technisch gut auszusehen. Der Verkäufer startete mein Aggregat und siehe da, bei dem typischen Motorengeräusch kam Glanz in die Augen meines jetzigen Eigentümers. Also „brummelte“ ich vor mich hin und überzeugte durch einen runden Lauf. Kurz um, beide kamen über den Verkauf überein und nach Zahlung von 3.100 DM bei einem Wertgutachten von 5.000 DM wechselte ich vom Rhein an den Main.
In Frankfurt am Main angekommen stand noch eine kurze Besichtigung durch die Familie an. Anschließend fristete ich die kalte Jahreszeit in einer wohl temperierten Tiefgarage in Bad Homburg. Am 1. April 1997 bekam ich dann mein neues Kennzeichen F - HL 365. Auch wenn mein jetziger Besitzer kein Schrauber ist, so läßt er Wartung und Pflege bei mir nicht aus. Damit ich auch weiterhin in Ruhe und Gemütlichkeit alt werden kann, hat er mir im letzten Jahr eine Innenraumaufarbeitung zukommen lassen und eine neue Lackierung gegönnt, natürlich wieder in „Monzarot“ mit schwarzem Dach. Nach und nach hat er viel Zeit für die Pflege und natürlich auch Pekuniäres aufgewandt, um mich heute in den Zustand zu versetzen, wie es ein Gutachter erst kürzlich festgestellt hat. Meine derzeitige Zustandsnote ist eine echte Note 2 nach CLASSIC-DATA-Bewertungssystem.
Dafür, daß mich mein jetziger Besitzer hegt und pflegt, um damit auch ein Teil des deutschen Kulturgutes zu erhalten, belohne ich ihn mit typischer Opel-Zuverlässigkeit bei den Ausfahrten. Ich hoffe, noch viele Jahre gemeinsam mit ihm verbringen zu können.
Fridolin, im Sommer 2001
In der Ausgabe 10/2014 der Zeitschrift „Auto Bild“ Klassik erschien ein Artikel über meines Vaters Opel Kadett und das Problem der Umweltzonen. Seinerzeit war der Opel mit einem Saisonkennzeichen von April bis Oktober zugelassen und kostete unglaublich wenig KFZ-Steuern. Dies hatte jedoch zur Folge, dass das Fahrzeug nicht mehr in die Umweltzonen hereinfahren durfte. Es half damals nur die Umschreibung auf ein H-Kennzeichen, das damals nur ganzjährig möglich war. Mittlerweile hat der Gesetzgeber auch Saisonkennzeichen für H-Kennzeichen eingeführt.
Kauf am 09.11.1996
[3.100,00 DM; 1.585,00 Euro]
Zwei neue Stoßstangen, Außenspiegel, 1 Paar Schmutzfänger im Januar 1997 (Opel-Museum Herne)
[115,00 DM; 58,80 Euro]
Getriebewechsel, diverse Kleinarbeiten im März 1997
[492,32 DM; 251,72 Euro]
Motorinspektion (Kontakte, Zündkerzen) im April 1997
[132,40 DM; 67,70 Euro]
Dichtung für Schiebedach (Juni 1997)
[38,00 DM; 19,43 Euro]
Radlagerreparatur am 28.08.1997
[321,01 DM; 164,13 Euro]
Bremsenreinigung, -einstellung, Bremsflüssigkeitswechsel und TÜV am 08.10.1998
[372,00; 190,20 Euro]
Neues Ausrücklager am 08.04.1999
[477,85 DM; 244,32 Euro]
Vier neue Reifen mit Schläuchen
[389,25 DM; 199,02 Euro]
Radbremszylinder auf VA erneuert und Bremsschläuche
[659,23 DM; 337,06 Euro]
Beide Vordersitze aufgepolstert und Sitzfläche neu bezogen am 17.08.2000
[696,00 DM; 355,86 Euro]
Wasserschläuche, Heizungsventil im August 2000 erneuert
[130,00 DM; 66,47 Euro]
Teppichboden im August 2000 gekauft und verlegt
[357,00 DM; 182,53 Euro]
Diverse Einstellarbeiten für TÜV
[77,00 DM; 39,37 Euro]
TÜV-Untersuchung im Oktober 2000
[73,00 DM; 37,32 Euro]
Neulackierung in Monza-Rot, Dach nur Schiebedach (Zweischicht-Lackierung) im April 2001
[2.500,00 DM; 1.278,23 Euro]
Inspektion und Durchsicht, Ersatzteile, Wischerlager, Ventildeckeldichtung, etc. (20. August 2001)
[797,16 DM; 407,58 Euro]
Vergaserreinigung etc. am 03.05.2002
[110,00 Euro]
Kofferraumdeckel (innen) entrosten, grundieren, lackieren
[195,58 Euro]
Schiebedachdichtung
[31,70 Euro]
TÜV-Untersuchung Oktober 2002
[39,50 Euro]
Inspektion am 24.04.2003
[150,00 Euro]
Innenkotflügel (Material) im September 2003
[102,00 Euro]
Ausrücklager für Kupplung (April 2004)
[31,44 Euro]
Kupplung, Bremsen, Wellendichtring (Simmerring), Einbau der Innenkotflügel etc. (Juni 2004)
[520,00 Euro]
TÜV-Untersuchung Oktober 2004
[43,00 Euro]
Steckachslager hinten links erneuert, allgemein technische Durchsicht im Mai 2005
[140,00 Euro]
Bremsschaden, Bremszylinder überprüft, Bremsklötze hinten ersetzt, Bremse entlüftet (September 2005)
[120,00 Euro]
Blecharbeiten/Unterboden (Mai 2006)
[500,00 Euro]
Allg. techn. Durchsicht incl. Ölwechsel - 20 W-50 (Mai 2006)
[60,00 Euro]
Schiebedachdichtung
[24,99 Euro]
TÜV-Untersuchung Oktober 2006
[47,00 Euro]
Überholung Vorderachse, Bremsen vorn, Inspektion im Mai 2007
[460,00 Euro]
Batterie (März 2008)
[29,90 Euro]
Lagerzapfen (Führung) links für Schiebedach (April 2008)
[137,00 Euro]
Schiebedachdichtung (April 2008)
[30,00 Euro]
Inspektion im Mai 2008, u.a. Zündverteiler überholt, abgedichtet, Masseband getauscht, Zylinderkopfdichtung erneuert, Ventile eingeschliffen, Ventilfeder-Teller erneuert, Froststopfen erneuert, Lima gereinigt, Kugellager erneuert, elektr. Leitungen im Vorderwagen instandgesetzt bzw. erneuert, zusätzliche Masseleitungen verlegt, Kupplungsseil erneuert, Bremstrommeln vorne getauscht
[300,00 Euro]
TÜV-Untersuchung Oktober 2008
[53,50 Euro]
Techn. Durchsicht im Mai 2009
[40,00 Euro]
Einbau Kupplungsseil Oktober 2009
[45,00 Euro]
Kauf Kupplungsseil (Dez. 2009)
[34,55 Euro]
Wechsel Kupplungsseil, Ölwechsel, techn. Durchsicht 2010)
[30,00 Euro]
HU im Oktober 2010
[59,00 Euro]
4 Schläuche im März 2011
[49,39 Euro]
Vier Reifen
[116,80 Euro]
Reifenmontage April 2011
[40,00 Euro]
Einbau Heckscheibe Mai 2011 zuzüglich Dichtungsmasse
[70,00 Euro]
Getriebeüberholung, Kupplungsaustausch, Bremsen überholt im Juni 2012
[500,00 Euro]
Motorhaube inklusive Transportkosten (Juni 2012)
[75,90 Euro]
Keilriemen (Juli 2012)
[7,50 Euro]
HU Oktober 2012
[63,00 Euro]
Zündanlage überprüft, Ölwechsel 2013, Gutachten für H-Kennzeichen, April 2014
[101,00 Euro]
Inspektion im Juni 2014 mit Ölwechsel, Zündanlage überprüft, Bremsen gereinigt, Manschetten und Bremszylinder erneuert, Bremsflüssigkeit gewechselt, Gebläse instandgesetzt, Fahrersitz aufgepolstert
[200,00 Euro]
Juli 2014: Wasserpumpe gewechselt, Beifahrersitz aufgepolstert, Batterie im März 2015
[41,90 Euro]
Lackierung Motorhaube und Leiste hinten rechts einschließlich Seitenteil (2015)
[300,00 Euro]
HU im April 2016, Bremsen gereinigt und Ölwechsel
[72,00 Euro]
Schiebedachdichtung, Gummikleber (August 2017)
[44,40 Euro]
HU im April 2018, Ölwannendichtung gewechselt, Ölwechsel, Schiebedachdichtung sowie versch. Dichtungsbänder, Polystyrolplatte (April 2018)
[415,58 Euro]
Nochmaliger Wechsel der Ölwannendichtung (August 2018)
[100,00 Euro]
Bremsen gereinigt, Wärmetauscher geprüft (Mai 2019)
[60,00 Euro]
HU im Mai 2020
[83,00 Euro]
Hinterradachslager ersetzt, neue Schachtleisten Fenster vorn (Juli 2020)
[100,00 Euro]
Schweißarbeiten Türblatt, Lackierung Tür auf der Beifahrerseite, Lackierung der Seitenwand auf der Fahrerseite (2022)
[550,00 Euro]
HU/TÜV im April 2022
[90,00 Euro]
Umschreibung der Oldtimer-Versicherung von AXA auf DEVK sowie Halteränderung von Klaus-Dieter Lenz auf Erbengemeinschaft (Dezember 2022)
[30,00 Euro]
Letzte Wartung und Inspektion, Bremsen, Spurstangenkopf (rechts vorne), original Haltegurt (Rückbank links) erneuert, alle Flüssigkeiten geprüft (März/April 2023)
[500,00 Euro]
Im Laufe der letzten 26 Jahren sind unzählig viele Fotos von meinem Vater und von unserer Familie mit Fridolin entstanden. Darüber hinaus existieren Fotodokumentationen für Zeitschriften sowie Videoausschnitte von Oldtimer-Veranstaltungen (vgl. YouTube). Einige der aussagekräftigsten Bilder, um „Fridolin“ kennenzulernen, sind nachstehend aufgeführt.
Die Zahl 50 stand im Fokus des 16. Kadett A-Treffens, welches von den Organisatoren der Veranstaltung, der Familie Engemann, bestens vorbereitet wurde: Zum Jubiläum „50 Jahre Opel Kadett A“ und „50 Jahre Opel-Werk Bochum“ kamen genau 50 Kadett A in allen Ausführungen der Baujahre 1962-1965 nach Germete. Zusammen mit den Fahrern wurde eine große Zahl 50 für das Luftbild gebildet.
Im Zeitraum vom 19. Juli bis zum 27. Juli 1997 fand die Oldtimer Rallye „2000 Kilometer durch Deutschland“ unter der Schirmherrschaft des Automobilclub von Deutschland (AvD) statt. Eine der vielen Zwischenstationen der Rennstrecke war das Messegelände in Frankfurt am Main, direkt vor der Festhalle. An dieser Oldtimer und Motorsport Rallye sind jene Fahrzeuge teilnahmeberechtigt gewesen, die im Allgemeinen als Oldtimer oder Youngtimer eingestuft worden sind. Direkt vor dem Frankfurter Messeturm wurden die Teilnehmer in Empfang genommen. Jedes Fahrzeug wurden den versammelten Zuschauern präsentiert, u.a. auch Vaters Opel Kadett A. Das Video steht bei YouTube unter https://www.youtube.com/watch?v=KKLc5Jl-PTc zur Verfügung.
Seit dem Tod meines Vaters am 26. Mai 2022 steht Fridolin mit abgeklemmter Batterie und geschützt durch eine Plane in seiner Einzelgarage. Das Fahrzeug ist weiterhin zugelassen, wurde inzwischen umgemeldet, aber der Trauer wegen nicht mehr bewegt. Im März 2023 hat Fridolin seine letzte Inspektion und Wartung erhalten und wurde dafür auch ausgiebig probegefahren.
Daten und Fakten
Opel Kadett A, Typ L, Baujahr 1965
Motor 1,0 N, 40 PS bzw. 29 KW
Farbkombination (original): Monzarot/Schwarz
Kilometerstand: 41.766 (abgelesen)
Ersatzmotor (läßt sich drehen) vorhanden
Ersatzgetriebe vorhanden
Heckscheibe (wohlbehütet eingepackt) vorhanden
Umfangreiche Ersatzteile (Blinkgläser, Gummidichtungen, etc.)
Originaler Opel-Teilekatalog
Originales Opel-Werkstatthandbuch
Vorteile
Originales Schiebdach (Firma Golde)
Fahrzeug voll und stetig unterhalten, kein Wartungsstau (Bremsen, Motor, Öle, Elektrik sind voll funktionsfähig)
Originale Sitzbezüge, Sitze zwischenzeitlich aufgepolstert
Insgesamt guter, solider und vor allem ehrlicher Zustand
Keine Späne im Getriebeöl, alle Lager und Wellen im Getriebe sind in Ordnung
Neuer Eigentümer braucht keine Angst vor langen Strecken oder vor dem TÜV zu haben
Sehr gute neue Reifen
Vollständig umgerüstet auf 12-Volt-Elektrik
Nachteile
Schiebedach läßt sich nicht mehr voll öffnen (Führungsstangen und Mechanismus sind nicht mehr lieferbar)
Am Fahrersitz ist der Stoff der Rückenlehne durchgerieben, aber das passende Material ist bei der Firma Franz-Josef Döpper aus Gummersbach erhältlich
Ein aktuelles Oldtimer-Gutachten wollte mein Vater im Juni 2022 anfertigen lassen, um den korrekten Marktwert des Fahrzeugs bei der Versicherung zu hinterlegen. Leider konnte mein Vater dieses Gutachten nicht mehr erstellen lassen. Beim Wechsel der Oldtimer-Versicherung im Dezember 2022 hatte die DEVK-Versicherung Fridolin im Bereich von 8.000 Euro bis 9.000 Euro eingestuft.
Alfred Harder, Fotodokumention für die Zeitschrift „Auto Bild“
Josef Engemann, Foto „50-Jahre-Opel-Kadett“
Auto Bild Klassik, Ausgabe 10/2014, Artikel „Ohne H in die Umweltzone“, Axel Springer Auto-Verlag, Hamburg