Tagebuch von Basset Hound Albert

Tagebuch von Basset Hound Albert

Einleitung

Das ist Albert, ein Basset Hound, der am 3. Juni 2016 geboren wurde. Albert ist einer der wenigen Bassets, die in Frankfurt am Main zu Hause sind. Die Lebensgeschichte von Albert bis zum 16. Mai 2022 ist relativ einfach erzählt: Albert erblickte in Polen das Licht der Welt und war in seinem Wurf einer der stärksten und kräftigsten Rüden, so dass er als Zuchtrüde bzw. Deckrüde genutzt wurde. Als er mit 5½ Jahren in den Ruhestand eintrat, wurde er an die Eltern seines jetzigen „Herrchens“ verkauft.

Die Eltern des jetzigen „Herrchens“ hatten im November 2021 ihren vierten Basset verloren und konnten das Leben ohne Hund nicht wirklich ertragen. So kam Albert ins Spiel: Er sollte gemeinsam mit den Eltern alt werden. Doch das Schicksal meinte es völlig anders. Albert kam am 16. Mai 2022 nach Frankfurt am Main. Nur zehn Tage später, am 26. Mai 2022, starb sein eigentliches „Herrchen“ an einem plötzlichen Sekundentod (plötzlicher Herzstillstand). Übrig blieben sein eigentliches „Frauchen“ und ihr Sohn. Die Idee, Albert wieder zurückzugeben, zumal er ja gerade einmal zehn Tage in seiner neuen Familie war, erschien unmöglich, denn in dieser furchtbaren Trauerzeit, war er derjenige, der unbewußt Trost spenden konnte.

Mutter und Sohn, die Hinterbliebenen, kämpften sich gemeinsam mit Albert durch das fortan furchtbare Leben, denn der Vater fehlte und fehlt in jeder Minute. Doch das Leben kann noch viel grausamer sein als die bitterteste Tragödie, die jemals verfaßt wurde: Alberts „Frauchen“ hatte den Tod ihres Ehemannes nicht wirklich verkraften können. Körper und Geist waren nicht im Einklang und eine brutal schnelle Krebserkrankung brach aus, die am 25. Juni 2023 mit dem Tod endete. Albert bzw. sein jetziges „Herrchen“ wurde innerhalb nur eines Jahres beider Elternteile beraubt.

So wurschteln sich ein nunmehr 7½ Jahre alter Basset und sein lediges „Herrchen“ gemeinsam durch das Leben. Es ist eine Art von reiner Männer-Wohngemeinschaft von Hund und Mann, die in keiner Lebensplanung jemals angedacht war. Erinnerungen an schönere Zeiten, Streß und Trauer sowie ein unendlich scheinender Kampf gegen Behörden und Institutionen wegen gleich zweier Erbangelegenheiten bestimmen immer noch den Alltag. Dennoch wäre ein Leben ohne Albert gar nicht mehr denkbar. Er ist ein treuer Kamerad und ein Trost spendender Fels in der Brandung.

Obgleich Albert mit etwa 38,5 Kilogramm massig, wuchtig und übergewichtig ist, ist er zurückhaltend, manchmal scheu gegenüber Fremden und extrem kuschelbedürftig. Dass er neugierig, faul und verfressen ist, braucht man bei einem Basset Hound nicht wirklich zu erwähnen. Weil Albert es aber schafft, überall beliebt zu sein - so ist er der Liebling der Nachbarn geworden und hat bereits einen mittelgroßen Fanclub von Freunden aufgebaut - soll ihm dieses Internet-Tagebuch angereichert mit vielen Bildern gewidmet sein, das in chronologisch-umgekehrter Reihenfolge Auskunft über Alberts sprichwörtliches Hundeleben gibt.

Inhaltsverzeichnis

16. Februar 2024
Nachkontrolle in der Tierklinik

Um die Mittagszeit war Albert erneut zur Nachkontrolle in der Tierklinik Kalbach. Wie immer im Leben gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht: Die schlechte Nachricht ist, dass sich auf Alberts Rücken zwei unangenehme Spritzenabszesse gebildet haben. Dass ein Spritzenabszeß entsteht, ist bei Albert schon öfters zu beobachten gewesen und stellt kein wirkliches medizinisches Problem dar. Solch ein aseptischer Spritzenabszeß tritt im Zusammenhang mit einer Spritzenbehandlung auf, d.h. der Abszeß wird durch eine Reaktion auf die gespritzte Substanz verursacht. Und nachdem Albert in den letzten zwei Wochen haufenweise Medikamente via Injektion bekommen hat, ist das alles nicht verwunderlich. Die beiden Stellen wurden nun rasiert, so dass sie besser gereinigt und besser durchlüftet werden können. Nun rennt Albert mit einer Kahlstelle am Ohr und mit zwei Kahlstellen am Rücken herum. Aber in spätestens zwei bis drei Wochen sind die Haare nachgewachsen.

Aseptischer Spritzenabszeß beim Hund

Weitaus wichtiger ist die gute Nachricht! Sämtliche Blutuntersuchungen haben ergeben, dass es sich definitiv um keine Krebserkrankung handelt. Es gibt wohl in der Veterinärmedizin ein Gen, das bei Prostatakrebs im Blut nachgewiesen werden kann und dieser Nachweis fiel negativ aus. Folglich ist die Theorie, dass Albert unbemerkt schon seit Jahren an einer chronischen Prostatitis erkrankt war, sehr wahrscheinlich. Es war von daher wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich die durch die chronische Entzündung entwickelten Zysten oder Abszesse an der Prostata derartig vergrößert haben, dass sie gerissen und schlußendlich geplatzt sind. Zumindest wollen wir dieser Theorie Glauben schenken, denn alles andere wäre wieder eine Ursache für furchtbare Gedanken. So wurden schließlich die Fäden an Alberts Narbe gezogen und wir konnten glücklich nach Hause fahren.

Bauchnarbe nach der Operation bei Hund Albert
Hund Albert und seine Narbe am Bauch nach der Operation

Die Fotos von Alberts Narbe am Bauch schauen schon etwas erschreckend aus, aber in nur wenigen Tagen wird sich die Haut glätten. Außerdem sind schon wieder einige Haare nachgewachsen, so dass in ein paar Wochen sprichwörtlich „Gras über die Sache gewachsen“ sein wird. Da wir in all dieser Aufregung glücklicherweise nicht unseren schwarzen Humor verloren haben, muß ergänzt werden, dass bei den Blutuntersuchungen im Labor noch weitere Gene identifiziert worden sind.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sind drei Gene eindeutig erkannt worden: Das erste Gen, das in überdurchschnittlicher Zahl nachgewiesen wurde, ist das sogenannte „Starrsinn-und-Faulheits-Gen“. Das zweite Gen, das bei Albert ebenso stark vertreten ist, ist das sogenannte „Gib-mir-immer-etwas-zum-Fressen-Gen“, das besonders intensiv nach der Operation zum Vorschein getreten ist. Schließlich wurde noch das dritte Gen einwandfrei identifiziert, nämlich das „Kuschel-und-kraule-mich-am-Hals-Gen“, das sich in extremer Anhänglichkeit äußert. Insofern scheint Albert wieder rundum gesund und - natürlich - wieder etwas pummelig zu sein.

Basset Hound Albert liebt es am Hals gekrault zu werden

5. Februar 2024
Notoperation - Albert muß in die Tierklinik

Als ob das Schicksal im Leben von Albert und seinem jetzigen „Herrchen“ nicht schon genug Unheil angerichtet hat, schlug es zum 2½ Male mit voller Härte zu. Ganz plötzlich erlitt Albert am Abend des 1. Februar 2024 krampfartige Schmerzanfälle begleitet von akuter Diarrhö. Er hechelte und jammerte vor Schmerzen, so dass wir am späten Abend in die Tierklinik Bockenheim gefahren sind. Dort konnte der Verdacht auf eine anfangs vermutete Rattengift-Vergiftung ausgeschlossen werden; vielmehr wurde eine heftige Magen-Darm-Infektion vermutet und mit entsprechenden Medikamenten behandelt.

Leider fand Albert in den darauf folgenden Stunden keine Ruhe, so dass wir gleich am nächsten Morgen in die Sprechstunde unserer Haustierärztin gefahren sind. Wir brachten den gesamten Ablauf in der Tierarztpraxis von Schleinitz durcheinander, aber Dank der schmerzstillenden Novalgin-Spritze ging es Albert nach ein paar Minuten halbwegs besser. Drei Stunden später wurden wir zum Ultraschall einbestellt und mußten feststellen, dass Albert eine extrem vergrößerte Prostata hat. Ferner wurde da noch etwas an der Prostata gefunden, was in der Bildgebung wie eine Zyste aussah.

Albert blieb bis Samstagvormittag schmerzfrei, danach fuhren wir erneut zur Kontrolluntersuchung und mußten erfahren, dass die am Tag zuvor eingeleitete Blutuntersuchung ergeben hat, dass die Zahl der Leukozyten extrem erhöht war, was also auf eine schwere Entzündung hingedeutet hat. Albert machte dennoch einen recht sorglosen Eindruck und hatte keine Schmerzanfälle mehr. Aber er hatte gar keinen Hunger! Er verweigerte sein reguläres Fressen und ließ sich nur mit ein paar Fleischwurststückchen füttern.

In der Nacht von Sonntag auf Montag erlitt Albert erneut einen krampfartigen Schmerzanfall, so dass wir zum Nottierarzt in die Tierklinik Kalbach gefahren sind. Eine erneute Ultraschalluntersuchung bestätigte, dass Alberts Prostata ungefähr so groß wie zwei Tennisbälle war - normalerweise ist die Prostata so groß wie ein Tischtennisball. Zwar vergrößert sich die Prostata eines nicht kastrierten Rüden im Laufe der Jahre, aber definitiv nicht so extrem. Die Nottierärztin bat mich, gleich um 8.00 Uhr morgens wiederzukommen, damit alle Kollegen, die dann in der Tierklinik Dienst haben, gemeinsam einen Blick auf Albert werfen können.

Um etwa 15.00 Uhr stand fest, dass Albert notoperiert werden mußte. Man ging von einer heftigen Prostataentzündung (Prostatitis) aus und fand zusätzlich Flüssigkeit im Bauchraum, die da nichts zu suchen hatte. „Sie müssen Albert hier lassen!“, lautete die Aussage. „Albert wird in der nächsten halben Stunde operiert“. Alles, was sich im Kopf abspielte, war grausam. Albert alleine lassen - ein Ding der Unmöglichkeit! Aber es mußte so sein. Abends rief der Chirurg aus der Tierklink Kalbach an und erklärte, dass er nicht unerhebliche Mengen an Eiter und bakteriellen Sekretes aus dem Bauchraum gespült habe. In Alberts Bauch sah es so chaotisch aus, dass nicht mehr nachvollzogen werden konnte, ob da eine Zyste oder ein Abszeß oder eventuell ein Krebstumor gerissen und geplatzt sei.

Albert durfte am Dienstagabend wieder nach Hause. Sein Zustand war soweit stabil. Dass er im Rahmen dieser Notoperation auch kastriert wurde, ist die übliche veterinärmedizinische Vorgehensweise. Stand der Dinge ist, dass wir die Laborwerte abwarten müssen, ob die Prostatitis durch einen ruptierten Abszeß oder durch einen Krebstumor entstanden ist. Mit viel Glück und Hoffnung könnte es sein, dass Albert schon seit Jahren an einer chronischen Prostatitis litt, die in aller Regel meist unauffällig abläuft.

Alberts Fell ist nun „unten herum“ wegrasiert worden. Ihn ziert eine knapp 21 cm lange Bauchnarbe. Am Ohr wurde er rasiert, weil dort beim Basset Hound am besten Blut abgenommen werden kann. Er bekommt derzeit Antibiotikum und Schmerzmittel. Sein Appetit ist mächtig groß, was typisch für Rüden nach der Kastration ist. Seine Medikamente sorgen jedoch dafür, dass er noch übermäßig viel schläft. Allerdings springt er schon wieder vom Bett auf das Sofa und umgekehrt und spielt mit seinem Bällchen. Soweit schaut alles recht gut aus. Dennoch müssen wir noch die Untersuchung der Blutwerte abwarten.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

2. Februar 2024
Schmerzattacke bei Albert

Albert erlitt am 1. Februar 2024 ganz plötzlich heftige Schmerzattacken. Ein zweiter Schmerzanfall folgte am 2. Februar 2024 um 6.47 Uhr morgens. Es ist definitiv kein Voyeurismus, dass dieses Video gedreht und hier öffentlich einsehbar ist, sondern das Video hat und hatte zwei Zwecke zu erfüllen. Der erste Grund, warum Albert bei seinem Schmerzanfall gefilmt wurde, lag darin, um Alberts Verhalten für die Tierärzte zu dokumentieren. Der zweite Grund richtet sich an alle Hunde-Besitzer, die rein zufällig auf dieser Internetseite gelandet sind: Albert hat in diesem Video heftige Schmerzen aufgrund einer fulminanten Bauchfellentzündung (septische Peritonitis). Wer auch immer solche Symptome bei seinem Vierbeiner feststellt, sollte sofort und ohne zu zögern in die nächste Tierklinik fahren!

10. Januar 2024
Eine Art Frühschoppen nur am Abend

In der gemütlichen Keller-Kneipe bei einem von Alberts Freunden gab es am späten Abend eine Art Frühschoppen. Jedenfalls ließ es sich Albert nicht nehmen, auf die Eckbank zu springen, um ganz nah am Geschehen dabei zu sein. Es könnte ja sein, dass da einer seinen Teller nicht leerißt.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

Dezember 2023
Stinkfaule Weihnachtsfeiertage

Würde im Fernsehen bei Günther Jauch in der Sendung „Wer wird Millionär“ die Frage gestellt werden, wie ein Basset Hound die Weihnachtsfeiertage verbringt, so gäbe es vier korrekte Antworten. A: „Basset hat gefressen und schläft auf dem Sofa“. B: „Basset schlief auf dem Sofa und will jetzt fressen. C: „Basset will seine Ruhe haben, man darf ihn nicht stören“. D: „Wo bleibt der Weihnachtsmann mit dem Fressen“. Alle vier Antworten werden mit den passenden Fotos illustriert.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

November 2023
Kühlungsborn an der Ostsee

Der November - zumindest das verlängerte Wochenende vom 16. bis zum 20. November 2023 - brachte endlich einmal Erholung und Freude. Albert besuchte die äußerst familiäre Modellbahnausstellung „Modell im Hotel“ in Kühlungsborn. Im Hotel Aquamarin bekamen wir ein großes Zimmer mit Balkon und Blick auf die Ostsee. Im Hotel wurde Albert zur kleinen Berühmtheit: Jeder kannte ihn, jeder machte Handy-Fotos von ihm und selbst die Zimmermädchen sprachen Albert beim Vornamen an. Das Hotel lag gerade einmal 40 Meter vom herrlichen Ostsee-Strand entfernt, so dass wir jeden Vormittag und jeden Nachmittag direkt an der Wasserlinie spazieren waren. Und auch am Strand wollten viele Touristen Albert streicheln und Fotos von ihm machen. Am Ostsee-Strand sind mitunter die schönsten Bilder von Albert entstanden.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

Wenn Albert nicht gerade am Ostsee-Strand war oder mit seinem jungen „Herrchen“ die großartige Modellbahnausstellung im Foyer besuchte, dann thronte er auf seinem Balkon mit Meeresblick. Hier gab es sein Futter, hier lag seine Hundedecke und vor allem konnte er - neugierig wie er ist - die vielen Menschen beobachten, welche die Ausstellung besuchten. Egal, ob morgens oder abends, vom Balkon aus konnte Albert immer etwas Interessantes sehen.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

Einen der schönsten Flecken in Kühlungsborn hatten wir erst am letzten Tag entdeckt, nämlich die Seebrücke, die definitiv eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Kühlungsborn ist. Obgleich es November war und man meinen sollte, dass in einem Ostseebad um diese Jahreszeit „tote Hose“ herrschen sollte, waren dort unheimlich vielen Touristen, Tagesausflügler und Hunde am Strand sowie an der Promenade unterwegs.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

Nachstehend noch Bilder von Albert, die während der Modellbahnausstellung im „Hotel Aquamarin“ gemacht worden sind. Alberts „Herrchen“ hatte gerade eine Pause bei den Dreharbeiten eingelegt, so dass Albert dankenswerterweise von Jörg Krause und Klaus Kosch fotografiert wurde. Beiden gilt mein herzlicher Dank für die Zusendung der Fotos und für die Erlaubnis, die Fotos hier in Alberts Tagebuch nutzen zu dürfen.

Basset Hound Albert

© Jörg Krause

Basset Hound Albert

© Jörg Krause

Basset Hound Albert

© Klaus Kosch

Basset Hound Albert

© Klaus Kosch

September/Oktober 2023
Umzugs- und Renovierungsstreß

Man kann nicht wirklich sagen, dass die Wohnung von Alberts jetzigem „Herrchen“ im Landkreis Gießen hundeunfreundlich war. Sie lag aber im ersten Stockwerk, so dass Albert jeden Tag vier- oder fünfmal mindestens 40 Stufen hinauf und hinunter hätte erklimmen müssen. Das freie Feld, wo sich Albert hätte sicherlich gut austoben können, lag gute 1.500 Meter entfernt. Der Gießener Stadtwald (Schiffenberger Wald) war nur mit dem Auto zu erreichen. Also alles Umstände, die dazu geführt haben, den äußerst liebgewonnenen Standort aus Liebe zum Hund aufzugeben und zurück nach Frankfurt am Main zu ziehen.

Die elterliche Wohnung war schließlich seit einem Jahr die gewohnte Umgebung für Albert. Doch die Wohnung war ja noch in solch einem Zustand, als ob die Eltern noch darin leben würden: Erinnerungen an jeder Wand und Andenken in jedem Zimmer. Da half nur eine radikale Umgestaltung, Renovierung und schließlich der Umzug. Eigentlich ist es heute völlig unverständlich, wo die Kraft hergekommen ist, alles das gleichzeitig zu bewältigen: Nebenher Arbeiten, den Hund 24 Stunden am Tag betreuen, Trauer um die geliebten Eltern, zweimal in der Woche Umzugskartons gepackt, Möbel bestellt, auf dem Fußboden geschlafen, etc.

Albert ist in dieser Phase keine Erleichterung gewesen - eher eine Nervensäge, denn er wollte stets die Möbelkartons inspizieren und beim Aufbau mithelfen, also zumindest absichtlich im Weg herumliegen, um Aufmerksamkeit zu wecken. Kaum war das neue Sofa geliefert, mußte Albert es schon einweihen und probeliegen. Und während die Zimmer eines nach dem anderen renoviert worden sind, wechselten wir zum Schlafen auf der Matratze von einem Raum in den anderen. Albert war immer dabei. Mama sagte immer: „Albert will bei Dir sein!“. Und so haben wir diese Umzugs- und Renovierungsphase irgendwie gemeistert.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

August 2023
Leben im Garten

Fast den gesamten Monat August 2023 haben wir im Garten gewohnt. Meistens waren wir fünf Tage lang im Garten, dann für zwei Tage wieder nach Hause gefahren, um die nie enden wollenden Anfragen von Behörden und Institutionen wegen der doppelten Nachlaßangelegenheiten zu regeln. Am zweiten Tag ging es zum Einkaufen („Proviant bunkern“) und abends wieder zurück in den Garten. Hier herrscht Frieden! Hier ist Ruhe! Hier geht es uns gut! So sind haufenweise Fotos von Albert entstanden, wie er die Sommerzeit im Garten verbracht hat.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

Während Alberts junges „Herrchen“ nachts nicht schlafen konnte, weil einfach zu viele Gedanken nach dem Verlust beider Eltern pausenlos durch den Kopf schossen, fand Albert stets eine geeignete Schlafposition. Manchmal pennte er draußen auf dem Garten-Sofa, dann wieder in der Hütte auf dem Bett. Zumindest hat er recht schnell seine Tiefschlafphase erreicht, dann gemütlich angefangen zu schnarchen und liebevoll geträumt.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

6. Juli 2023
Die Granne in der Pfote

Früh morgens am 6. Juli 2023, ausgerechnet am Tag der Beerdigung von Mama, humpelte Albert durch die Wohnung und konnte nicht mit der rechten Vorderpfote auftreten. Nicht im Garten, sondern auf den vertrockneten Grünflächen der doofen Frankfurter Innenstadt, ist Albert auf eine Granne, ein borstenförmiges Pflanzenteilchen mit Widerhaken, getreten. Grannen, die sich gerne auf dem Hunde- oder Katzenfell, aber auch an der Kleidung festheften, bohren sich tief in die Haut ein und lösen schmerzvolle Entzündungen aus.

Unmittelbar nach der Beerdigung fuhren wir gleich zu Alberts Haustierärztin nach Neu-Isenburg. In der Tierarztpraxis von Schleinitz wurde er prima versorgt, so dass wir anschließend gleich wieder in den Garten gefahren sind. Alle zwei Tage pendelten wir zwischen Garten und Tierarztpraxis hin und her, um die Granne ohne Operation aus der Vorderpfote zu bekommen. Der Streßfaktor dieser Gesamtsituation hätte nicht schlimmer sein können. Aber Albert hat alles gut überstanden.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

Mai/Juni 2023
Flucht in den Garten

Am Muttertag, den 14. Mai 2023, schlug das verdammte Schicksal erneut zu. In der Nacht mußte Alberts „Frauchen“ ganz plötzlich wegen starken Hustens, Brustschmerzen und Atemnot ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Ärzte diagnostizierten zunächst eine Lungenentzündung, die sich jedoch sehr bald als weit fortgeschrittene Lungenkrebserkrankung entpuppte. Mama war noch einmal kurz zu Hause, mußte dann aber wieder am 23. Mai 2023 ins Krankenhaus. Das letzte Mal, dass sie Albert gesehen hat, war nachmittags um 15.00 Uhr vor der Einlieferung in die Notaufnahme; danach begannen fünf furchtbare Wochen, die am 25. Juni 2023 mit dem Tod von Alberts „Frauchen“ endeten.

Sein jetziges „Herrchen“ war vom 23. Mai 2023 an unzertrennlich mit Albert verbunden und verbrachte 24 Stunden eines jeden Tages gemeinsam mit dem Hund. Zu Hause herumsitzen, machte krank und mürbe, also traten beide die Flucht in den Garten an. Auf einer ausziehbaren Couch wurde übernachtet. Dass Albert am Fußende schläft, kommt für einen Basset irgendwie nicht in Frage. Folglich suchte er sich immer die beste Position auf dem Sofa aus. Im Garten ging es uns während dieser fünf elenden Wochen, die von immer neuen Hiobsbotschaften aus dem Krankenhaus geprägt waren, gut. Die Gartenarbeit lenkte ab und abends war Albert als vierbeiniger Kumpel und Freund da, der einmal mehr Trost spenden konnte.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

Obgleich das alles wie Camping anmutet, hat es uns im Garten sehr gut und immer besser gefallen. Wir konnten der ungewöhnlich starken Hitze im Mai und Juni entfliehen, uns 24 Stunden an der frischen Luft bewegen und waren nicht in der Wohnung gefangen. Überall, wo Albert ein schattiges Plätzchen gefunden hatte, ließ er es sich gut gehen. Und das Hundefutter hat im Garten an der frischen Luft gleich noch einmal so gut geschmeckt.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

März 2023
Noch einmal in den Niederlanden

Die dunkle und kalte Jahreszeit von Dezember bis Februar hatten wir irgendwie überstanden. Doch ein Kellerwasserschaden im Frühjahr 2023 hat dann erneut dazu geführt, dass die Nerven blank lagen. Mutter, Sohn und Albert hatten erneut einen „Tapetenwechsel“ bitternötig und haben sich erneut im Niederländischen Lemmer am Ijsselmeer einquartiert. Mama und Albert waren für die Verpflegung zuständig und haben jeden Tag aufs Neue leckere Sachen gekocht. Albert selbst war Küchenchef und schaute aufmerksam zu, wenn „Frauchen“ etwas in der Küche zauberte.

Wer hätte ahnen können, dass dies die letzten drei glücklichen Wochen von Alberts „Frauchen“ waren!

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

Das Wetter in der Niederländischen Provinz Friesland war im März 2023 genial, denn wir hatten von allem etwas: Starker Regen, Schneefall und sommerliche Frühlingstemperaturen. In unserem Bungalow im Ferienpark Iselmar fühlten wir uns wohl. Albert konnte über die Terrassentür jederzeit in den Vorgarten laufen und die Frühlingssonne genießen.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

Am schönsten war es natürlich am großen Strand in Lemmer, wo im Frühjahr nicht viel los ist und Hunde ohne Leine spazieren können. Albert hat mehrmals seine Kreise im Sand gedreht und sich dann im frischen Ijsselmeer abgekühlt und von der Frühlingssonne trocknen lassen.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

Januar 2023:
Alberts Lieblingsplatz auf dem Sofa

Weihnachten und Neujahr hatten für uns keine Bedeutung mehr. Wie soll man auch das Weihnachtsfest feiern, wenn ein geliebter Mensch für immer fehlen wird. So haben Mama und Albert im Januar sehr viel geschlafen, wobei Albert das Wohnzimmersofa stets für sich beansprucht hat.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

November 2022:
14 Tage Kurzurlaub in den Niederlanden

Eine kleine Auszeit oder - besser gesagt - einen „Tapetenwechsel“ hatten wir knapp ein halbes Jahr nach dem Tod von Papa, Alberts älterem „Herrchen“, nötig und sind im November in den Ferienpark Iselmar ins Niederländischen Lemmer am Ijsselmeer gefahren. Der gesamte Park ist absolut hundefreundlich und die Bungalows für vier und/oder sechs Personen bieten bei einfachem Komfort alles, was man benötigt.

Lemmer, in der Niederländischen Provinz Friesland gelegen, ist vom Frühjahr bis zum Herbst ein beliebtes Reiseziel für Wassersportler. Die Zahl der Segelyachten und Motorboote ist bereits in der Vorsaison unüberschaubar. In der Hauptsaison sind die vielen Kanäle und Wasserstraßen rund um Lemmer wohl ein Mekka für Sportboote. Doch im November herrscht dort Ruhe - genau das, was Albert und seine beiden Zweibeiner gesucht haben.

Knapp 50 Meter entfernt von unserem Ferienhaus liegt das Ijsselmeer. Weitere 200 Meter entfernt am Deich entlang kommt bereits der „Hondenzwemplaats“, also der Hundestrand. Mindestens einmal, wenn nicht sogar zweimal täglich, ist Albert zum Hundestrand gelaufen, hat die große Runde über den Deich gedreht und sich dann auf der kleinen Terrasse vor dem Ferienbungalow erschöpft ausgeruht.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

11. Oktober 2022
Alberts eigentümliche Schlafposition

Albert ist bekanntlich ein Hund, der vom Lande kommt und sich erst an das Stadtleben gewöhnen mußte. Als „Landsknecht“ war ihm ein Bett, ein Sofa oder eine Wohnzimmercouch völlig fremd; solche Komfortmöbel waren ihm wohl sechs Jahre lang unbekannt geblieben. Von Mai bis Oktober lag er ausschließlich im Badezimmer auf zusammengeknäulten Badematten oder auf seiner Hundedecke auf dem Erdboden.

Schließlich erkannte er dann doch die Vorzüge, die so ein kuschelig weiches Bett bietet und hatte fortan auch einige Stunden im Bett oder auf dem Sofa verbracht. Allerdings kam dabei eine ganz eigentümlich Schlafposition zum Vorschein. Während drei Viertel seines Rumpfes im Federbett lagen, ragte das restliche Viertel über die Bettkante hinaus. Ganz so, als ob er sich stets sein Hinterteil kühlen müßte.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

1. August 2022
Königsbrünnchen im Frankfurter Stadtwald

Da Albert alles andere als wasserscheu ist, sind wir bestimmt alle zwei Wochen in den Frankfurter Stadtwald zum Spazierengehen gefahren. Ein beliebtes Ausflugsziel von „Wasserratte“ Albert ist das Königsbrünnchen im Frankfurter Stadtwald geworden, das ganz in der Nähe der Oberschweinstiege beim Jacobiweiher liegt. Das Königsbrünnchen ist übrigens die einzige Quelle im Frankfurter Stadtwald und war an heißen Sommertagen genau der richtige Ort für Albert, um sich zu erfrischen.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

19. Juli 2022
Alberts Planschbecken

Die Sommermonate im Jahre 2022 waren nach dem Tod von Alberts älterem „Herrchen“ von tiefster Trauer geprägt. Allerdings war es Albert, der immer wieder für ein kleines Bißchen Lebensfreude sorgte, als wir beispielsweise feststellten, dass Albert - im Gegensatz zu anderen Bassets - alles andere als wasserscheu ist. So hat er im Garten hat er sein eigenes Planschbecken bekommen, das er mit Hilfe eines kleinen Stückchens Fleischwurst kennenlernte und fortan regelmäßig zur Abkühlung nutzte.

Basset Hound Albert

26. Mai 2022
Albert auf dem Sofa im Garten

Dieses Video von Albert wurde am 26. Mai 2022 um 11.32 Uhr gedreht. Albert hatte das Sofa im Garten für sich beansprucht und darauf gethront. Einmal mehr spielte er mit dem Stoff-Knochen. Niemand konnte in diesem Moment der Videoaufnahme ahnen, dass Alberts „Herrchen“ in acht Stunden einen Herzstillstand erleiden und niemals mehr zurückkommen wird.

18. Mai 2022
Erstmals im Schrebergarten

Seit Großelternzeiten gibt es glücklicherweise einen Schrebergarten im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen, halbwegs in der Nähe vom Goetheturm, wo sich bislang alle Vierbeiner und Zweibeiner sehr wohl gefühlt haben. Auch Albert entdeckte sehr schnell die Annehmlichkeiten, die unser Freizeitgarten bietet.

Als Albert zu uns kam, war er wirklich pummelig. Angeblich, so die Aussage der Züchter, hat er den jungen Welpen, die noch nicht regelmäßig an die Fütterung gewohnt waren, stets die Freßnäpfe leer gefuttert. Die jungen Welpen waren ja u.a. auch seine eigenen Nachkommen. Jedenfalls hat sich Albert tagtäglich an deren Futternäpfen bedient und sich ein gewaltiges Fettpölsterchen angefuttert.

Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert
Basset Hound Albert

Natürlich ist auch gleich ein Video von Albert gedreht worden. Im Garten hatte er den Stoff-Knochen der Vorgänger-Hündin gefunden, der ab sofort zu seinen liebsten Spielzeugen gehört.

16. Mai 2022
Albert kommt nach Frankfurt am Main

Zwei, die sich nicht wirklich gesucht, aber dann doch gefunden haben, haben am 16. Mai 2022 eine große Freundschaft geschlossen. Albert und sein älteres „Herrchen“ haben sich auf Anhieb sehr gut verstanden. Papa sagte: „Das, was Du dem Hund gibst, gibt er Dir auf seine Art doppelt und dreifach zurück.“

Basset Hound Albert hat einen neuen Freund gefunden
Albert kommt am 16. Mai 2022 nach Frankfurt am Main